"Oh je. Ach was. Nenenene, jetzt wurde der Winter unseres Unmuts zu einer einem Sommer strahlend durch die Söhne, Sonne, Wonne Yorks
Und all die Wolken, die sich gegen unser Haus gewendet hatten, PUFF, hinfort sind sie. Sind wir so, so, so geworden? Und jetzt?
In diesem Jetzt tragen alle Siegers Kränze. Und die Waffen? Einmal weg montiert. Hängen als Desolatheiten krummmüd an den Wänden. An den Händen: Keine Schwielen – das Geschrei, die Angst, der Schlachtlärm, in dem ich stand, Kampfeslust, Körper, wach vor Taubheit – Angstlust –
sie a l l e
sind zu Gegegegeplauder mutiert:
Deine Beinkleidung mutet schick an.
Ertrüblichsten Dank. Ja, lass mal dahingehen, G wie Genitalschutz neu schneidern lassen. Hab Pensionskasse gewechselt echt gut jetzt"
Richard ist unzufrieden. Sie passt nicht in die Zeit, sie passt nicht in die Gesellschaft, ihr passt der regierende König nicht – also entschließt sie sich »Schurkin« zu werden und Shakespeares Drama nimmt seinen Lauf. Völlig eingenommen von dem Begehren nach Herrschaft − koste es, was es wolle − bespielt Richard die gesamte Klaviatur der Manipulation. Erst lässt sie ihre Brüder einkerkern und töten, dann verführt sie die trauernde Witwe Prinzessin Anne, um ihre Machtansprüche zu festigen. Annes toten Ehemann hat sie zu diesem Zeitpunkt genauso auf dem Gewissen, wie so einige andere. Durch ihr abwechselndes Spiel von Bösartigkeit mit gespielter Zartheit, hervorragender Rhetorik und Hinterlist, besteigt sie schließlich erfolgreich als Richard III. den Thron von England. Doch dann wird ihr der Platz an der Spitze streitig gemacht. Richard muss selbst in den Kampf. Es geht um Leben und Tod.
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